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Blechschaden am Auto: Das gilt!

Von: Gabriel Raiolo - März 2, 2022

Sie haben gerade einen unfallbedingten Blechschaden am Auto zu beklagen oder diesen selbst verursacht? Sie sind Fahranfänger und unsicher nach dem Unfall? Hier können Sie in 5 Minuten nachlesen, worauf nach einem Autounfall zu achten ist, welche Reparaturmöglichkeiten es gibt und warum die Schadenshöhe für das weitere Vorgehen entscheidend ist. Ein Blechschaden ist nicht automatisch ein Bagatellschaden.

Blechschaden am Auto: Bagatelle oder Gutachter notwendig?

Mit diesem Ratgeberbeitrag werden Sie für Ihren Blechschaden eine konkrete Herangehensweise kennenlernen, indem Sie sich mit allen wichtigen Grundlagen und Alltagsszenarien vertraut machen.

In jedem Fall sollten Sie einen vermeintlichen Bagatellschaden nicht als Beule unterschätzen: Das kann teuer werden. Im Zweifelsfall ist ein Kurzgutachten eine kostengünstige Option, um Klarheit über das tatsächliche Schadensausmaß nach einem Autounfall zu erlangen.

Definition: Blechschaden

Bei einem Blech- oder Karosserieschaden handelt es sich meistens um eine oberflächliche Beschädigung wie Dellen, Beulen oder Kratzer. Der Wagen ist meistens fahrtauglich. Nur eine unabhängige Begutachtung zeigt, ob es sich um einen Bagatellschaden handelt (= Reparaturkosten unter 750 Euro).

ACHTUNG: Bagatelleschaden und Blechschaden sind KEINE Synonyme

Der Begriff Blechschaden sagt noch nichts über die konkrete Schadenshöhe. Bei einem älteren Fahrzeug kann ein größerer Blechschaden durch einen Auffahrunfall aufgrund des geringeren Wiederbeschaffungswertes zu einem Totalschaden führen. In Anlehnung an ein wegweisendes Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) handelt es sich bis zur Grenze von 750 Euro für Reparaturkosten um einen Bagatellschaden.

Vom oberflächlichen Kratzer auf dem Lack, einer Beule an der Stoßstange bis hin zu Instandsetzungskosten im mittleren vierstelligen Bereich kann ein Blechschaden alles sein. Daher ist es in den meisten Fällen empfehlenswert, einen unabhängigen Kfz Gutachter wie Gabriel Raiolo nach einem unverschuldeten Autounfall einzuschalten.

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Häufige Fragen zum Blechschaden am Auto

Wie teuer ist ein Blechschaden am Auto?

Das lässt sich pauschal nicht sagen. Ein Kurz- oder Schadengutachten bringt Klarheit. Bei einem Bagatellschaden bis 750 Euro Reparaturkosten kann ein Kostenvoranschlag für die Ermittlung der Schadenshöhe und Versicherungsregulierung ausreichen. Oft liegt der wahre Schaden unter der energieabsorbierenden Verkleidung.

Wie lange kann man einen Blechschaden der Versicherung melden?

Die Schadensmeldung sollte so schnell wie möglich erfolgen. Der Verursacher hat dafür maximal 7 Tage Zeit, bei einigen Versicherern sind es nur 3 Tage. Ohne fristgerechte Schadensmeldung kann die Schadensregulierung nicht starten.

Wichtige Grundlagen für einen Blechschaden an der Karosserie

A: Welche Versicherung ist zuständig?

Haben Sie den Blechschaden an einem fremden Auto oder Motorrad verursacht, müssen Sie ihn Ihrer eintrittspflichtigen Kfz-Haftpflichtversicherung melden. Selbst oder durch höhere Gewalt verursachte Schäden trägt nur eine Kaskoversicherung. In diesem Sinne bietet nur eine Vollkaskoversicherung umfassenden Schutz.

Hat jemand bei Ausparken etc. einen Blechschaden an Ihrem Auto verursacht, können Sie den Kfz-Versicherer des Unfallgegners belangen. Oberhalb der bereits angesprochenen Bagatellschadengrenze können Sie das Schadensmanagement in die Hände eine unabhängigen Sachverständigen legen.

B: Muss die Polizei bei einem Auto mit Blechschaden gerufen werden?

Nein! Polizeibeamte müssen nur zum Unfallort gerufen werden, wenn es zu Verletzten (Personenschaden) gekommen ist. Bei unklarer Schuldfrage und Streit unter den Unfallbeteiligten ist es allerdings ratsam, die Polizei zur Unfallstelle zu rufen.

C: Blechschaden richtig dokumentieren zur Klärung der Schuld

Auch wenn es sich nur um einen Blechschaden handelt, hat die Sicherung der Unfallstelle oberste Priorität. Sind Personen verletzt worden, müssen Sie Rettungskräfte rufen und Erste Hilfe leisten. Erst dann geht es an die formale Unfallaufnahme.

Sie sollten zur Klärung der Schuldfrage einen Unfallbericht ausfüllen und eine Unfallskizze anfertigen. Mit aussagekräftigen Fotos vom Unfallschaden und etwaigen Spuren sowie Zeugenaussagen komplettieren Sie die Aussagekraft der Beweissicherung. Für die Bezifferung der Schadenshöhe sollten Sie sich noch am Unfallort an einen Gutachter wenden, wenn Sie einen Bagatellschaden bereits ausschließen.

Expertentipp: Im Handschuhfach sollten Sie immer zwei Exemplare des Europäischen Unfallberichts griffbereit deponieren. Bei einem Blechschaden sind Sie dann optimal gerüstet.

D: Höhe des Blechschaden entscheidet über Rechte und Vorgehensweise

Liegt der Blechschaden über 750 Euro, haben Geschädigte das Recht, auf Kosten der Autoversicherung des Unfallgegners ein Gutachten anfertigen zu lassen. Sie können das Schadensmanagement dann in die Hände des Sachverständigennetzwerkes legen und Ihre Ansprüche durchsetzen. Sie erkennen hier, warum die Ermittlung der Höhe des Blechschadens alles andere als eine Bagatelle ist.

Muss ich mein Auto mit leichtem Blechschaden als Unfallwagen deklarieren?

Abgesehen von der Schadenregulierung werden Sie sich auch mit langfristigen Folgen des Unfalls beschäftigen. Liegt nachweislich nur ein Bagatellschaden vor, wird es sich nicht um ein Unfallfahrzeug handeln. Sie müssen diesen Schaden nicht angeben und nicht mit einer Wertminderung rechnen.

Über der Bagatellgrenze herrscht allerdings die Offenbarungspflicht. Sie dürfen beim Verkauf nicht verschweigen, dass der Wagen nicht mehr unfallfrei ist. Bei einem größeren Blechschaden rückt auch die merkantile Wertminderung in den Fokus. Sie müssen von der Versicherung des Schädigers für den erlittenen Minderwert entschädigt werden. Ein neutrales Sachverständigengutachten ist die perfekte Basis, um einen aussagekräftigen Wert für die Wertminderung herleiten zu können.

4 mögliche Alltagsszenarien für einen Blechschaden am Auto

Generell gilt: In jedem Fall sind die konkreten Umstände zu würdigen, um die Schuldfrage und die Vorgehensweise zu klären. Nutzen Sie diese Schadensszenarien in erster Linie zur besseren Orientierung.

1) Schaden am geparkten Kfz durch umgefallenes Motorrad:

Wer muss zahlen? Grundsätzlich haftet immer die Versicherung desjenigen, der den Schaden verursacht hat. Im Einzelfall ist genau zu prüfen, warum das Motorrad umgefallen ist und wer die Schuld trägt. Die Versicherung des Motorradfahrers kann belangt werden, wenn dem Fahrer ordnungswidriges Verhalten nachgewiesen werden kann.

Hat der Autofahrer das Motorrad touchiert, muss seine Haftpflichtversicherung für den Schaden (ggf. auch an einem anderen Fahrzeug) aufkommen. In vielen Fällen entscheiden Gerichte im Sinne der Versicherung des Motorradhalters (vergl. exemplarisch ein Urteil des LG Tübingen mit dem Aktenzeichen 7 S 11/09).

Im schlechtesten Fall muss der Autofahrer den Schaden am eigenen Fahrzeug über seine Kaskoversicherung abwickeln. Das kann auch der Fall sein, wenn der Schaden durch ein deliktunfähiges Kind unter 7 Jahren verursacht wurde und die Eltern ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt haben.

2) Blechschaden nach Unfall mit ausparkendem PKW: Wie vorgehen?

Grundsätzlich haben sich alle Unfallbeteiligten den unmittelbaren Konsequenzen zu stellen und zur Aufklärung durch den Austausch von Personalien beizutragen. Herrscht Uneinigkeit über die Schuld, sollte die Polizei gerufen und Zeugen befragt werden. Die Umstände sind in jedem Einzelfall genau zu würdigen.

Hat ein rückwärts ausparkendes Auto den Blechschaden verursacht, so liegt die Schuld wahrscheinlich bei diesem Fahrer. Er hat vermutlich die Rückschaupflicht bzw. den Schulterblick missachtet und so das andere Fahrzeug übersehen. Seine Versicherung muss für den Schaden am anderen Fahrzeug aufkommen.

Hätten Sie das gewusst? Apropos Rückschaupflicht: Gemäß § 9 StVO ist der Fahrzeugführer beim Abbiegen zur doppelten Rückschaupflicht angehalten.

3) Blechschaden und Fahrerflucht: Keine Bagatelle!

Auch wer nur einen leichten Blechschaden verursacht hat, darf den Unfallort nicht sofort verlassen. Das würde mit Blick auf § 142 StGB den Tatbestand des unerlaubten Entfernen vom Unfallort (= Fahrerflucht) darstellen. Der Schadenverursacher muss mindestens 30 Minuten warten und ggf. die Polizei über das Unfallereignis informieren. Fahrerflucht wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren bestraft. 

Was viele Verursacher machen, muss nicht richtig sein! Es reicht definitiv nicht, nur einen Zettel mit Kontaktdaten zwischen Scheibenwischer und Windschutzscheibe zu hinterlassen. Liegt der Blechschaden über 1.300 Euro, droht ein Verlust der Fahrerlaubnis für 6 Monate. Gerade Fahranfänger sollten in der Probezeit keine Risiken eingehen.

4) Blechschaden an Leasingauto/Mietwagen:

In diesem Fall sollten Sie umgehend den Leasinggeber oder den Vermieter über den Blechschaden am Auto informieren und das weitere Vorgehen besprechen. Beachten Sie, dass das Prozedere mit sämtlichen Pflichten genau geregelt ist. Überlassen Sie mit Blick auf die wichtige Beweissicherung nichts dem Zufall und rufen Sie die Polizei.

Reparaturmöglichkeiten eines Blechschadens: Ein Gutachter beziffert sie!

Grundsätzlich stellt sich bei einem Blechschaden am Auto die Frage ‚Ausbeulen/Lackieren oder auswechseln‘? Im Einzelfall kommt es auf das Schadensausmaß, das Alter des Fahrzeugs und den möglichen Minderwert an.

Geschädigte sind ihrerseits an das Wirtschaftlichkeitsprinzip bzw. die Schadenminderungspflicht gebunden. Es besteht insofern kein automatisches Recht auf eine komplette Erneuerung des Teiles am Auto. Am besten können Sie Reparaturmaßnahmen auf Basis eines unabhängigen Schadensgutachtens durchsetzen.

Smart Repair beim kleineren Blechschaden am Auto:

Handelt es sich um einen Bagatellschaden, reichen punktuelle Smart-Repair-Maßnahmen in der Regel aus. Dafür ist im Einzelfall aber genau zu prüfen, ob diese Methode die gewünschte Qualität der Instandsetzung ermöglicht.

Austausch des defekten Karosserieteils am Auto bei Blechschaden:

Je größer der Blechschaden bzw. Lackschaden ist und je tiefer Dellen ausfallen, desto wahrscheinlicher ist die Notwendigkeit des Austausches von Teilen der Karosserie wie Kotflügel, Motorhaube oder Stoßstange. Handelt es sich um einen Unfallschaden oberhalb der Bagatellschadengrenze, wird Ihr Gutachter den Reparaturweg samt Kosten für Kotflügel und Co. präzise beschreiben.

Blechschaden in Eigenregie reparieren: Eine gute Idee?

Ist der Blechschaden am Auto wirklich nur gering, kann die Regulierung in der Regel auch ohne Versicherung zur Vermeidung der Höherstufung gelingen (falls kein Rabattschutz vorliegt). Beide Beteiligten müssen sich einig sein. In einem Einigungsprotokoll sollte die Summe für Schadenersatz festgeschrieben werden.

Die Methode muss zum Schadensbild passen!

Kleinere Blech- bzw. Lackschäden am Auto können Sie mit modernen Do-it-yourself-Verfahren wie einem Lackstift selber vornehmen. Im Handel finden sich zahlreiche Reparatur-Sets zur Selbstanwendung. Beachten Sie aber, dass ein gewisses Können erforderlich ist, damit der Schaden wirklich behoben wird.

Bei einem Blechschaden kann eine professionelle Reparatur erforderlich sein. Denken Sie an Rost und somit an einen möglichen Weiterfresserschaden, wenn Sie eine Stelle nur unzureichend reparieren. Ausbeulen etwa erfordert eine gewisse handwerkliche Expertise, ganz zu schweigen von den Werkzeugen.

Blechschaden auszahlen lassen, geht das?

Ja, Unfallgeschädigte haben die Option der fiktiven Abrechnung. Sie können sich die Reparaturkosten auszahlen lassen und ggf. mit Schönheitsfehlern wie Beulen leben. Gerade bei älteren Fahrzeugen bietet sich diese Option an. Bei Neufahrzeugen ist bei einem Blechschaden allerdings der Aspekt der Wertminderung zu bedenken.

Es besteht auch die Möglichkeit, sich einen Kaskoschaden (z. B. Hagelschaden) auszahlen zu lassen. Auch hier sollte genau überlegt werden, ob eine Reparatur wegen des Minderwertes nicht besser ist.

Kosten für einen leichten Blechschaden?

Seriöserweise muss ein Experte auf den Blechschaden schauen, um eine konkrete Summe nennen zu können. Von 200 Euro für eine Smart-Repair-Reparatur bis hin zu weit mehr als 1.000 Euro ist bei einem Blechschaden alles möglich. Sie sollten daher den Schaden nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern ihn exakt beziffern lassen.

Nur ein kleiner Blechschaden? Ein Gutachter weiß mehr

Ein unabhängiger Kfz Gutachter wie Gabriel Raiolo weiß nicht nur mehr, er sieht vor allem die entscheidenden Details. Meistens zeigt erst ein Blick unter die Oberfläche, ob es sich wirklich noch um einen Bagatellschaden handelt. Im Bereich der Bagatellschadengrenze kann ein Kurzgutachten eine sehr sinnvolle Alternative zu einem Kostenvoranschlag sein.

Fazit: Je größer der Blechschaden, desto wichtiger die Gutachterrolle

Handelt es sich offenkundig nicht mehr um einen Bagatellschaden an Ihrem Fahrzeug, sollten Sie bei eigener Unschuld Ihr Recht auf ein unabhängiges Sachverständigengutachten nutzen. Sie müssen sich nicht auf den gegnerischen Versicherungssachverständigen und seinen Vorschlag für einen Kostenvoranschlag einlassen. Nur auf Gutachtenbasis werden Sie sämtliche Schadensersatzansprüche wie vor allem den etwaigen merkantilen Minderwert durchsetzen können.

Das Kfz Gutachter und Sachverständigenbüro Raiolo ist in Hamburg der richtige Ansprechpartner, um einen Blechschaden fachmännisch begutachten zu lassen. Nutzen Sie die Möglichkeit der ersten Kontaktaufnahme via WhatsApp mit einem Bild vom Blechschaden. Zeitnahe Termine, ein flexibler Service und professionelles Schadensmanagement werden Ihnen schnelle Lösungen bei der Regierung Ihres Blechschadens eröffnen.

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Kfz Gutachter und Techniker Meister Gabriel Raiolo
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